SMPlayer

Ubuntu 10.10 Maverick mit nvidia + mplayer + smplayer + vdpau

Die bekann­ten Repo­si­to­ri­en (etwa Nvi­dia Vdpau Team PPA) haben bis­her (11.01.2011) noch kei­ne VDPAU-Pake­te für Ubun­tu 10.10 Maverick im Ange­bot.  Wer die Har­ware­be­schleu­ni­gung der Nvi­dia-Gra­fik­kar­te über vdpau bei der Wie­der­ga­be von vor allem bei MKV-Video (1080p) nut­zen möch­te, muss daher selbst Hand anle­gen. Außer­dem scha­det es ja auch nichts, hin und wie­der ein­mal etwas selbst zu kom­pi­lie­ren – dann bleibt man in Übung;-)

In die­sem Arti­kel erklä­re ich, wie man den Trei­ber von nvidia.com ein­rich­tet, dann mplay­er mit vdpau-Unter­stüt­zung erstellt und anschlie­ßend noch das gra­fi­sche mplay­er-Front­end smplay­er zum Lau­fen bringt.

1. System vorbereiten

Bevor Sie ans Werk gehen, lesen Sie zuerst den Arti­kel „Manu­el­le Trei­ber­instal­la­ti­on“ im ubun­tu­users-Wiki. Wie hier ange­ge­ben, ist es wich­tig, die vor­han­den Nvi­dia-Pake­te zu ent­fer­nen und das Laden des Nou­veau-Trei­bers zu unterbinden.Zusätzlich soll­ten Sie auch die Paket „libvdpau1“ und „libvd­pau-dev“ ent­fer­nen, wen die­se instal­liert sind. Der Nvi­dia-Linux-Trei­ber instal­liert eine eige­ne vdpau-Biblio­thek.

Deinstal­lie­ren Sie außer­dem even­tu­el­le bereits instal­lier­te mplay­er- und smplay­er-Pake­te.

2.  Mplayer mit vdpau erstellen

Schritt 1: Öff­nen Sie über „Anwen­dun­gen -> Zube­hör -> Ter­mi­nal“ ein Ter­mi­nal-Fens­ter. Erstel­len Sie zuerst ein Arbeits­ver­zeich­nis, das die nöti­gen Datei­en auf­neh­men kann. Bei­spiels­wei­se mit

mkdir ~/src/mplayer
cd ~/src/mplayer

Schritt 2: Instal­lie­ren Sie dann fol­gen­den zusätz­li­che Pake­te:

sudo apt-get install subversion
sudo apt-get install checkinstall
sudo apt-get install yasm
sudo apt-get build-dep mplayer

Schritt 3: Laden Sie über die­se Adres­se die Datei­en vdpau.h und vdpau_x11.h her­un­ter. Erstel­len Sie  (als root) das Ver­zeich­nis /usr/inckude/vdpau und kopie­ren Sie bei­de Datei­en in die­ses Ver­zeich­nis. Soll­ten hier schon gleich­na­mi­ge Datei­en lie­gen, über­schrei­ben Sie die­se.

Update: Vdpau ist inzwi­schen auch in die aktu­el­len, offi­zi­el­len mplay­er-Quel­len ein­ge­flos­sen. Sie kön­nen für Schritt 4 also auch den letz­ten Sub­ver­si­on Snapshot her­un­ter­la­den. Zusätz­li­che Patches sind dann nicht nötig. Wenn Sie die­ses Ver­fah­ren wäh­len, fah­ren Sie bei Schritt 5 fort.

Schritt 4: Laden Sie über die­se Adres­se das aktu­ells­te Instal­la­ti­ons­script von Nvi­dia her­un­ter. Als ich die­sen Arti­kel erstellt habe, hieß die Datei mplayer-vdpau-4789364.tar.bz2. Ent­pa­cken Sie den Inhalt der Datei in das vor­hin ange­leg­te Ver­zeich­nis ~/src/mplayer. Unter /src/m­play­er/m­play­er-vdpau-4789364 liegt jetzt das Script checkout-patch-build.sh. Öff­ne Sie die­ses in einem Text­edi­tor. Kom­men­tie­ren Sie die letz­ten bei­den Zei­len mit einem „#“ aus. Das Script sieht dann so aus:

#!/usr/bin/env sh
set -e
set -x
co_dir=mplayer-vdpau
mplayer_rev=29354
ffmpeg_rev=19156
dvdnav_rev=1174
svn co --ignore-externals -r ${mplayer_rev} svn://svn.mplayerhq.hu/mplayer/trunk ${co_dir}
cd ${co_dir}
svn co -r ${ffmpeg_rev} svn://svn.mplayerhq.hu/ffmpeg/trunk/libavcodec
svn co -r ${ffmpeg_rev} svn://svn.mplayerhq.hu/ffmpeg/trunk/libavformat
svn co -r ${ffmpeg_rev} svn://svn.mplayerhq.hu/ffmpeg/trunk/libavutil
svn co -r ${ffmpeg_rev} svn://svn.mplayerhq.hu/ffmpeg/trunk/libpostproc
svn co -r ${dvdnav_rev} svn://svn.mplayerhq.hu/dvdnav/trunk/libdvdread/src libdvdread4
svn co -r ${dvdnav_rev} svn://svn.mplayerhq.hu/dvdnav/trunk/libdvdnav/src libdvdnav
patch -p0 < ../mplayer-vdpau-mplayer.patch
patch -p0 < ../mplayer-vdpau-libavcodec.patch
patch -p0 < ../mplayer-vdpau-libavutil.patch
#./configure --disable-x264-lavc --disable-x264
#make

Star­ten Sie das Script auf der Kom­man­do­zei­le mit dem Befehl:

./checkout-patch-build.sh

Das Script lädt dann die nöti­gen Datei­en  aus dem SVN-Repo­si­to­ry her­un­ter. Die­se lie­gen  anschlie­ßend im Ver­zeich­nis /src/mplayer/mplayer-vdpau-4789364\mplayer-vdpau.

Schritt 5: Zum Kom­pi­lie­ren legen  Sie sich am bes­ten ein wei­te­res Script mit dem Namen MyConf.sh an und spei­chern  die­ses im Ver­zeich­nis /src/mplayer/mplayer-vdpau-4789364\mplayer-vdpau

#!/bin/bash
CFLAGS="-O2 -fomit-frame-pointer" ./configure --disable-x264-lavc --disable-x264 --enable-vdpau --target=i686-linux --prefix=/usr/local --confdir=/usr/local/etc/mplayer --mandir=/usr/local/share/man
make -j 4

Die zusätz­li­che Kon­fi­gu­ra­ti­on hin­ter „CFLAGS“ ist wegen eines GCC-Pro­blems bei der mplay­er-Ver­si­on von Nvi­dia nötig. Ist sie hier nicht vor­han­den, stürzt mplay­er bei der Wie­der­ga­be mit dem Feh­ler „signal 11 init_audio_codec“ ab. Wenn Sie mplay­er von mplayerhq.hu her­un­ter­ge­la­den haben, ist die­se Anga­be nicht nötig.

„make ‑j 4“ opti­miert den Kom­pi­lier­vor­gang für Quad-Code-CPUs. Bei einer Dual-Core-CPU ver­wen­den Sie statt­des­sen „make ‑j 2“, bei einem Pro­zes­sor mit nur einem Kern ver­wen­den Sie nur „make“.

Wech­seln Sie mit „cd“ in das Ver­zei­chis src/mplayer/mplayer-vdpau-4789364\mplayer-vdpau. Machen Sie das Script mit dem Befehl

chmod 764 MyConf.sh

aus­führ­bar. Mit den bei­den Zei­len

./MyConf
sudo make install

star­ten Sie dann die Kon­fi­gu­ra­ti­on, erstel­len das Pro­gramm und instal­lie­ren es nach /usr/local/bin. Schritt 6: Pro­bie­ren Sie die Wie­der­ga­be mit dem Befehl

/usr/local/bin/mplayer -vo vdpau -vc ffh264vdpau,ffmpeg12vdpau,ffvc1vdpau,ffwmv3vdpau pfad_zur_video_datei

aus. Die Wie­der­ga­be soll­te ein­wand­frei und ohne Ruck­ler funk­tio­nie­ren. Beach­ten Sie, dass die hard­ware­be­schleu­nig­te Wie­der­ga­be über vdpau nur für die hin­ter „vc“ ange­ge­be­nen Video-Codecs funk­tio­niert (MPEG‑4 Part 2, DivX 4 und DivX 5).

Mit dem Befehl

make uninstall

deinstal­lie­ren Sie mplay­er wie­der, denn es ist bes­ser und sinn­voll, ein Debi­an-Paket zu erzeu­gen und zu instal­lie­ren. Das erle­di­gen Sie mit

sudo checkinstall

als Name für das Paket geben Sie „mplay­er“ ein, die Ver­si­on  kön­nen Sie auf „vdpau“ belas­sen. Check­in­stall erstellt das Deb-Paket mplayer_vdpau-1_i386.deb und instal­liert es auch gleich.

3. Smplayer installieren und konfigurieren

Das gra­fi­sche Front­end zu mplay­er mit dem Namen smplay­er instal­lie­ren Sie wie gewohnt über die Syn­ap­tic-Paket­ver­wal­tung oder auf der Kom­man­do­zei­le mit

sudo apt-get install smplayer
SMPlay­er-Ein­stel­lun­gen

Star­ten Sie das Pro­gramm dann über „Anwen­dun­gen -> Mul­ti­me­dia -> SMPlay­er“. Gehen Sie auf „Opti

onen -> Ein­stel­lun­gen“ dann links auf „All­ge­mein“ und auf die Regis­ter­kar­te „Video“. Stel­len Sie hier hin­ter „Aus­ga­be-Trei­ber“ die Aus­ga­be „vdpau“ ein, und kli­cken Sie auf „OK“.

Wenn Sie jetzt ein Video abspie­len oder abge­spielt haben, kön­nen Sie über „Optio­nen -> Pro­to­kol­le -> Mplay­er“ die Mplay­er-Log-Datei anse­hen. Hier soll­te am Ende bei­spiels­wei­se

VO: [vdpau] 1920x792 => 1920x792 H.264 VDPAU acceleration

ste­hen.

Quellen

How to com­pi­le mplay­er with vdpau sup­port on Ubun­tu

MPlay­er patches for VDPAU


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