Der Online-Handel boomt. Gerade beim Weihnachtsgeschäft wollen immer mehr Kunden den überfüllten Innenstädten entfliehen und bestellen lieber per Internet. Das System hat jedoch seine Schwächen: Der werktätigen Mensch ist selten zu Hause, wenn der freundliche DHL-Bote dreimal klingelt. Und nicht minder freundliche Rentner, die das Paket entgegennehmen können, sind auch nicht immer zur Stelle.
Da erscheint die Idee der Packstation als eine von den Göttern gesandte Rettung. Aber auch diese Einrichtung zeigt gravierende Mängel, sodass ich nach mehrfachem Ausprobieren des DHL-Depots, mir die Sendungen jetzt doch wieder nach Haus zustellen lasse. Lesen Sie in diesem Artikel, wie es dazu gekommen ist.
Eigentlich ist die Benutzung der Packstation ganz einfach: Über die DHL-Internetseite anmelden, Man erhält eine Zugangskarfte und eine PIN, Sendungen an die Packstation adressieren, auf Nachricht von DHL per Mail und/oder SMS warten und Sendung bei gewählten Packstation in der Nähe des Wohnortes abholen.
Nun gibt es aber einige Probleme: Wenn die Packstation bereits komplett belegt ist, landet das Paket in einer anderen Packstation. Diese ist dann nicht notwendig auch in direkter Nähe zum Wohnort und der Aufwand beim Abholen vergrößert sich. Aus unerfindlichen Gründen landen Sendungen auch manchmal in einer Postfiliale, obwohl sie von der Größe her durchaus in die Packstation passen würden. In diesem Fall bürdet DHL dem Kunden noch weitere Wege auf, denn es handelt sich – zumindest hier in München – in der Regel nicht um die nächstgelegene Postfiliale. Zudem sind die ungünstigen Öffnungszeiten zu beachten, die der arbeitende Mensch nur schwer einhalten kann – darum hat er sich ja auch für die Nutzung der Packstation entschieden.
Lost in Aschheim: Am schlimmsten ist es allerdings, wenn eine Sendung bei der Packstation überhaupt nicht ankommt. Zu Weihnachten sitzen dann ein Haufen weinende Kinder ohne die ganzen, schönen Geschenke unter dem Baum. So ist es mir in diesem Jahr ergangen. Bestellt am 10.12.2010 bei Amazon und laut Sendungsverfolgung am 15.12.2010 in München Aschheim und von dort aus unterwegs zur Packstation. An diesem Status hat sich bis zum 28.12.2010 auch nichts geändert. Nachfragen per Mail bei DHL blieben unbeantwortet. Auf Nachfrage bei Amazon wurde ich auf wetterbedingte Verzögerungen hingewiesen. Am 29.12.2010 änderte sich dann der Status der Sendung hier stand jetzt: „Der Empfänger hat die Sendung innerhalb der siebentägigen Lagerfrist nicht in der Filiale abgeholt.“ Wie soll ich bitte eine Sendung abholen, die nie eine Packstation erreicht hat? Die Ware ging also zurück an Amazon. Ein finanzieller Verlust war das nicht, denn Amazon hat den Rechnungsbetrag inzwischen zurück überwiesen.
Mail von DHL: Dann kam 07.01.2010 doch noch eine Mail von DHL. Hier entschuldigte man sich, das keine Karte in meinen Briefkasten gelegt wurde und die Sendung an den Absender zurück gegangen ist. Woher will der DHL-Kundenservice bitte wissen, das keine Karte in den Briefkasten gelegt wurde? Und wieso überhaupt in den Briefkasten? DHL kennt meine Adresse ja gar nicht, sondern nur die Anschrift der Packstation. Es ist also generell etwas Faul im Staate DHL. Wo hat mein Paket die Zeit zwischen dem 15.12. und 29.12. genau verbracht? Lag es frierend in Aschheim? Oder herren- und ziellos in einem DHL-Transporter? Das werde ich wahrscheinlich nie erfahren:-)
Kosten beim Kunden, Gewinn bei DHL: Für mich ist die Lehre aus diesen Vorgängen, dass ich nicht mehr weiter zum kostenlosen Hilfspostboten und Sendungsnachverfolger machen lasse. In Zukunft wird wieder alles nach Hause bestellt, die Nachbarn werden die Pakete schon annehmen wenn ich nicht da bin. Wenn nicht, gibt es eine neue Zustellung – das schafft Arbeitsplätze. Oder ich hole meine Pakete wieder bei der Postfiliale in meine Nähe ab. Dahin sind es zu Fuß nur 5 Minuten.
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