KFZ-Kauf: 10 Tipps zur Auswahl des richtigen Autos – oder wie man mit Worthülsen Web-Content erzeugt

Was kann Jour­na­lis­mus im Online-Zeit­al­ter noch leis­ten? Die Zei­ten, in denen sorg­fäl­tig recher­chier­te Tex­te das Web bevöl­ker­ten, schei­nen man­cher­orts vor­bei zu sein. Denn der Web­auf­tritt will täg­lich befüllt wer­den. Dabei spielt es kaum eine Rol­le, ob es etwas zu sagen gibt oder nicht. In die­sem Arti­kel lesen Sie einen von mir im Selbst­ver­such ver­fass­ten Bei­spiel­text.

Mei­ne selbst­ge­stel­len Vor­ga­ben: Der Arti­kel soll mög­lichst tri­vi­al sein, mit All­ge­mein­plät­zen han­tie­ren, kei­ne (oder kaum) hand­fes­te Infor­ma­tio­nen lie­fern und das Sub­jet des Arti­kels soll wei­test­ge­hend aus­tausch­bar sein.

Tipp 1: Bereits gewonnene Erfahrungen mit Autos nutzen

Mein ers­tes Auto

Ist das Ihr ers­tes Auto? Wenn Sie die­se Fra­ge mit „Nein“ beant­wor­ten, haben Sie sicher schon reich­lich Erfah­run­gen mit Kraft­fahr­zeu­gen gesam­melt. Wenn Sie mit Ihrem bis­he­ri­gen KFZ zufrie­den waren, spricht kaum etwas dage­gen, auch beim Neu­wa­gen wie­der zu einem Modell des­sel­ben Her­stel­lers zu grei­fen. Denn ers­tens kann man bei einem ver­läss­li­chen und ver­trau­ens­wür­di­gen Händ­ler als Stamm­kun­de oft mit einem Ent­ge­gen­kom­men beim Kauf­preis und  beim Ser­vice rech­nen. Und zwei­tens müs­sen Sie nicht nach einem neu­en Händ­ler suchen, der min­des­tens genau­so gut und ver­trau­ens­wür­dig ist wie der bis­he­ri­ge – das ist bekannt­lich ein auf­wen­di­ges und schwie­ri­ges Unter­fan­gen.

Betrei­ben Sie in Ihrem Haus­halt bereits erfolg­reich ein anders Fahr­zeug oder soll die Neu­an­schaf­fung viel­leicht nur als Zweit­wa­gen die­nen? Auch in die­sem Fall soll­ten Sie prü­fen, ob der glei­che Her­stel­ler infra­ge kommt. Denn je weni­ger Fahr­zeu­ge unter­schied­li­cher Her­stel­ler sich im Haus befin­den, des­to weni­ger unter­schied­li­che War­tungs­fir­men müs­sen Sie auf­su­chen. Auch die Bedie­nung des neu­en Autos dürf­te der des alten glei­chen oder zumin­dest ähneln. Das erspart Ihnen das genau­er Stu­di­um der Bedie­nungs­an­lei­tung und redu­ziert teu­re Schu­lun­gen auf dem KFZ-Übungs­platz.

Tipp 2: Erfahrungen aus dem Bekanntenkreis sind oft wertvoll

Sie besit­zen bis­her noch kein Auto oder Sie wol­len wegen schlech­ter Erfah­run­gen den Her­stel­ler wech­seln? Sicher gibt es in Ihrem Bekann­ten­kreis eini­ge Auto­be­sit­zer. Fra­gen Sie hier nach Erfah­run­gen mit dem Her­stel­ler und der Ser­vice-Werk­statt. Viel­leicht kön­nen Sie hier auch ein­mal eine Pro­be­fahrt unter­neh­men. Sie gewin­nen dann einen Ein­druck, ob Model­le die­ses Her­stel­lers zu Ihnen pas­sen und ob Sie sich mit den Fahr­ei­gen­schaf­ten und der Bedie­nung anfreun­den kön­nen.

Oft gibt es bei Nach­barn und im Kreis Ver­wand­ten auch jun­ge Leu­te, die sich mit Autos gut aus­ken­nen. Die­se bera­ten Sie sicher ger­ne und schil­dern eige­ne Erfah­run­gen. Wenn Sie sich mit einem klei­nen Geld­be­trag oder Süßig­kei­ten erkennt­lich zei­gen, beglei­ten die jun­gen Fach­leu­te Sie sich auch gern beim Kauf des Fahr­zeugs und ste­hen Ihnen mit Rat und Tat zur Sei­te.

Tipp 3: Größe des neuen KFZ planen

Vor dem Kauf und der letz­ten Ent­schei­dung für ein bestimm­tes Modell, soll­ten Sie Eck­da­ten wie Grö­ße des Autos und sei­ne Leis­tung beden­ken. Mes­sen Sie Ihre Gara­ge aus und ermit­teln Sie, ob das neue KFZ über­haupt hin­ein­passt. Nichts ist schlim­mer als nach dem Kauf des Autos fest­stel­len zu müs­sen, dass Sie es nicht in die schüt­zen­de Obhut Ihres bedach­ten Unter­stands fah­ren kön­nen. Wenn Sie es trotz­dem ver­su­chen ist es meist zu spät und Sie müs­sen wegen der feh­len­den Sei­ten­spie­gel oder Krat­zer im Lack die Werk­statt auf­su­chen. Das bedeu­tet Wert­ver­lust!

Genau­so wich­tig es, die Grö­ße des Innen­rau­mes genau zu beden­ken. Pla­nen Sie viel­leicht die Anschaf­fung von Hun­den oder Kin­dern? Die­se brau­chen meist mehr Platz als Sie und Ihre Frau. Auch wenn gera­de im Moment nicht an Fort­pflan­zung oder Haus­tie­re den­ken, so ist das viel­leicht doch eine Opti­on für die Zukunft. Ein schi­cker, zwei­sit­zi­ger Sport­flit­zer ist dann mit dem Trans­port sicher über­for­dert. Für Sie kommt dann eher ein geräu­mi­ger so genann­ter 5‑Türer oder – abhän­gig von Ihrer Frucht­bar­keit – sogar ein Klein­bus infra­ge.

Tipp 4: Motor und Fahrwerk entscheiden über die Leistung

130 PS Motor

Auch das schöns­te Auto kann nur so gut genutzt wer­den, wie der ein­ge­bau­te Motor es zulässt. Model­le mit leis­tungs­star­ken Moto­ren errei­chen oft höhe­re Geschwin­dig­kei­ten und sind auch beim Über­ho­len leis­tungs­fä­hi­ger.

Sie set­zen das neue Auto vor­wie­gend im dich­ten Stadt­ver­kehr ein? Dann ist auch ein klei­ne­res Modell mit gerin­ger PS-Stär­ke aus­rei­chend, denn hier ste­hen Sie ohne­hin mehr im Stau als dass Sie fah­ren – die hohe Leis­tung nützt Ihnen hier also nichts.

Sind Sie dage­gen häu­fig in schwe­rem  Gelän­de unter­wegs oder in den Ber­gen, dann ist ein so genann­ter All­rad­an­trieb anzu­ra­ten und ein Motor mit wenigs­tens 12o PS. Sie wol­len bei Über­que­rung der Alpen ja schließ­lich nicht zurück rol­len.

Tipp 5: Ein Auto nur zum Fahren oder mit Mehrwert?

Nüch­tern betrach­tet soll Sie ein Kraft­fahr­zeug nur von Punkt A zu Punkt B beför­dern. Aber sei­en wie ehr­lich: Ein Auto ist auch ein Stück Lebens­ge­fühl. Es ist ein­fach ein Unter­schied, ob man mit einer vier­räd­ri­gen Blech­kis­te den Pracht­bou­le­vard hoch und wie­der her­un­ter fährt oder mit einem roten Sport­wa­gen. Die unter­schied­li­che Wir­kung kön­nen Sie leicht an den Reak­tio­nen der weib­li­chen Pas­san­ten able­sen.

Tipp 6: Einfache Bedienung ist meist ein Killer-Argument

Übersichtliches KFZ-Cockpit
Über­sicht­li­ches KFZ-Cock­pit

Moder­ne Kraft­fahr­zeu­ge sind mit genia­ler  Tech­nik aus­ge­stat­tet, die das Herz jedes Auto­fans höher schla­gen las­sen. Wer je ein moder­nes Auto gefah­ren hat, der möch­te nichts mehr davon mis­sen.

Aller­dings kann man da bei eini­gen Model­len auch schnell den Über­blick ver­lie­ren. Stel­len Sie sich vor, Sie sind in einem Kreis­ver­kehr unter­wegs und fin­den den rich­ti­gen Knopf für den CD-Aus­wurf nicht. Mit dem Kopf unter­halb vom Arma­tu­ren­brett ist es schwer auf den Ver­kehr zu ach­ten und schnell ist ein Unfall pas­siert.

Las­sen Sie sich schon beim Kauf des Autos oder bei der Über­ga­be die wich­tigs­ten Funk­tio­nen erklä­ren und pro­bie­ren Sie alles aus. Lesen Sie zu Hau­se die Bedie­nungs­an­lei­tung in aller Ruhe durch und tes­ten Sie danach das gewon­ne­ne Wis­sen auf einem Park­platz und nicht im flie­ßen­den Ver­kehr.

Tipp 7: Safety First – das Auto soll auch sicher sein

Auto­kna­cker bei der Arbeit

Ach­ten Sie beim Auto­kauf auf die ein­ge­bau­ten Sicher­heits­funk­tio­nen. Air­bags, Sicher­heits­gurt und abschließ­ba­re Türen gehö­ren heu­te zur Stan­dard-Aus­stat­tung und sind ein unbe­ding­tes Muss. Auch eine Alarm­an­la­ge und eine Weg­fahr­sper­re soll­ten bereits im Grund­preis ent­hal­ten sein.

Wie wich­tig die Absi­che­rung gegen Dieb­stahl für Sie tat­säch­lich ist, hängt natür­lich auch vom Stadt­teil ab, in dem Sie woh­nen oder von den Län­dern, die Sie berei­sen. Bei einer hohen Kri­mi­na­li­täts­ra­te sind zusätz­li­che Sicher­heit­fea­tures wie Lenk­rad­sper­re oder Rad­kral­le emp­feh­lens­wert. Über die Anzahl der Auto­dieb­stäh­le in der nähe­ren Umge­bung, gibt Ihnen jede Poli­zei­dienst­stel­le ger­ne Aus­kunft.

Tipp 8: Welches Zubehör brauchen Sie wirklich?

Zum Basis­preis eines KFZ gibt es auch nur eine Basis-Aus­stat­tung. Hier gibt es aller­dings erheb­lich Unter­schie­de. Wäh­rend bei einem Her­stel­ler die so genann­te Sitz­hei­zung bereits im Basis­preis ent­hal­ten ist, müs­sen Sie bei einem ande­ren dafür einen saf­ti­gen Auf­preis bezah­len. Hier lohnt sich immer der genaue Ver­gleich.

Was für Sie unver­zicht­bar ist, hängt von Ihren Ansprü­chen ab. So ist bei­spiels­wei­se in den war­men Gegen­den Süd­eu­ro­pas ein Kli­ma-Anla­ge sinn­voll wäh­rend es im regen­rei­chen und kal­ten Nor­den eher auf leis­tungs­fä­hi­ge­re Schei­ben­wi­scher und eine effek­ti­ve Sitz­hei­zung ankommt. Beden­ken Sie die­se Fak­to­ren vor dem Kauf. Denn oft ist es wesent­lich teu­rer die erfor­der­li­che Aus­stat­tung spä­ter nach­zu­rüs­ten als gleich beim Neu­kauf anzu­for­dern.

Tipp 9: Die Farbe ist nicht nur eine Frage der Mode

Die Far­be Rot ist vor allem bei Sport­wa­gen ver­brei­tet

Autos gibt es nicht nur in ver­schie­de­nen For­men son­dern auch in unter­schied­li­chen Far­ben. Wäh­rend im letz­ten Jahr­hun­dert – vor allem in den sieb­zi­ger Jah­ren – die Far­ben Rot, Blau, Gelb und Grün vor­herrsch­ten sind aktu­el­le Kraft­fahr­zeu­ge meist Weiß, Schwarz oder Sil­ber­far­ben.

Ein edles Weiß oder Sil­ber hebt den Wert eines Fahr­zeugs schon optisch und ist auch im dunk­len gut zu sehen. Ande­rer­seits ver­schmut­zen sie äußer­lich auch schnell, und wer­den dann unan­sehn­lich. Schwar­ze Autos wir­ken dage­gen eher seri­ös und modern, sind aber vor allem bei dunk­ler Nacht und ohne Beleuch­tung nur schwer zu erken­nen.

Für wel­che Far­be Sie sich letzt­lich ent­schei­den, hängt neben den genann­ten Fak­to­ren stark von Ihrem per­sön­li­chen Geschmack oder dem Geschmack Ihrer Frau ab. Egal für was Sie sich ent­schei­den, es ist eine Ent­schei­dung für eine lan­ge Zeit. Zwar lässt sich ein Auto spä­ter auch umla­ckie­ren, das ist aber mit sehr hohen Kos­ten ver­bun­den.

Tipp 10: Erwägen Sie Alternativen möglichst schon vor dem Kauf

Autos sind in der Regel vom Umtausch aus­ge­schlos­sen. Es sei denn, gra­vie­ren­de Män­gel berech­ti­gen Sie, die Rück­ga­be des Gel­des oder Wan­del zu ver­lan­gen. Wenn Sie bei­spiels­wei­se in abseh­ba­rer Zeit Ihr öko­lo­gi­sches Gewis­sen ent­de­cken und auf den stin­ken­den Ben­zin­schlu­cker ver­zich­ten möch­ten, ist es zu spät. Dann haben Sie das Geld bereits aus­ge­ge­ben und das für Sie unnüt­ze Fahr­zeug ver­mo­dert in der Gara­ge.

Beden­ken Sie also vor dem Kauf die mög­li­chen Alter­na­ti­ven: Fahr­rä­der sind deut­lich preis­güns­ti­ger als Autos, belas­ten die Umwelt weni­ger und för­dern eine gesun­de Lebens­wei­se. Wenn Sie trotz­dem nicht auf Motor­lärm ver­zich­ten wol­len und der Gesund­heits­aspekt für Sie kei­ne Rol­le spielt, sind Mofas oder Mopeds eine kos­ten­güns­ti­ge Aus­weich­mög­lich­keit. Zu guter Letzt haben Sie jeder­zeit die Wahl, aus­schließ­lich zu Fuß zu gehen oder öffent­li­che Ver­kehrs­mit­tel zu nut­zen. Das belas­tet Umwelt und Geld­bör­se am wenigs­ten.

…so, geschafft. Der Text war in weni­ger als einer Stun­de fer­tig. Nor­ma­ler­wei­se wür­de man den Arti­kel auf zehn Sei­ten ver­tei­len und mit einem Inhalts­ver­zeich­nis ver­se­hen. Im Prin­zip ist hier alles aus­tausch­bar. Erset­zen Sie Auto durch PC, Gra­fik­kar­te, NAS, Note­book oder Blu­men­topf und die Aus­stat­tungs­merk­ma­le durch GHz, MB, MBit/s, Akku­lauf­zeit oder Topf-Volu­men. Es sind nur weni­ge Anpas­sun­gen nötig und schon ist der neue Arti­kel zum The­ma fer­tig. Wie­der­ho­len Sie den Namen des Gegen­stands oft genug, eine gewis­se Schlüs­sel­wort­dich­te erhöht die Auf­find­bar­keit durch Such­ma­schi­nen.

Tipp: Suchen Sie ein­mal mit Goog­le nach „10 Tipps“. Sie wer­den etli­che Arti­kel fin­den, die die­sen hier in punc­to Qua­li­tät noch deut­lich unter­bie­ten.

Was wür­de ich wohl von die­sem Arti­kel hal­ten, wenn er mir auf einer belie­bi­gen Web­sei­te im Inter­net begeg­net? Lesen Sie wei­ter unter 7 Rat­schlä­ge für einen schlech­ten Online-Arti­kel.


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