Das kostenlose Office-Paket OpenOffice kann mit dem kommerziellen Microsoft Office bei den meisten Aufgabenbereichen durchaus mithalten. Die eingebaute Rechtschreib- und Grammatik-Prüfung arbeitet in OpenOffice – vorsichtig ausgedrückt – allerdings nicht zufriedenstellend. Von Duden gibt es seit Kurzem eine neue Version des Duden Korrektors, der auch unter OpenOffice für fehlerfreies Deutsch sorgen soll.
Die erste Version der Rechtschreibprüfung für OpenOffice.org aus dem Hause Duden erschien 2005 (Duden OpenOffice.org Suite) und war schlicht unbrauchbar. Sie war elend langsam und brachte den Writer gerne zum Absturz. Nach dem Update auf die Version 1.0.6 waren immerhin die schlimmsten Fehler beseitigt und man konnte das Programm benutzen.
Allerdings funktioniert die alte Version nicht mehr unter OpenOffice 3.x. „Prima“, dachten sich die geschäftstüchtigen Leute bei Duden offensichtlich, „dann können wir ja eine neue Version verkaufen“. Denn ein Update gibt es im Moment nicht – weder kostenlos noch kostenpflichtig.
Der Duden Korrektor 5 unterscheidet sich nicht wesentlich von seinem Vorgänger. Die Software ist schnell über „Extras, Extension Manager“ eingerichtet. Nach dem Neustart von OpenOffice erscheint eine neue Symbolleiste, über die sich das Korrekturfenster der Rechtschreibprüfung öffnen lässt. Gefunden Rechtschreibfehler erscheinen dann rot hinterlegt im Korrektor-Fenster, Grammatikfehler blau. Unter „Vorschläge“ sieht man mögliche Korrekturen für den Fehler. Diese lassen sich über die Schaltfläche „Ändern“ in den Text einbauen.
Zusätzlich gibt es auch eine Prüfung während der Eingabe, die sich über die Symbolleiste aktivieren lässt. Wie üblich werden dabei Rechtschreibfehler im Text rot unterkringelt, Grammatikfehler blau.
Die Programmierer haben es sich aber nicht nehmen lassen, auch in diese Version wieder einige Bugs beziehungsweise Ungereimtheiten einzubauen. So kann es nach einem Klick auf „Einmal ignorieren“ oder „Ändern“ einige Zeit dauern, bis das Programm zur nächsten Fundstelle springt. Ein Feedback gibt es nicht, der Anwender ist sich also im unklaren darüber, ob das Programm noch arbeitet oder er wieder klicken muss. Eine eindeutige Verschlimmbesserung ist die Unterscheidung zwischen Rechtschreib- und Grammatikfehlern. Klickt man einfach immer auf „Einmal ignorieren“ geht es nicht weiter. Denn das Programm erwartet bei einem Grammatikfehler den Klick auf „Regel ignorieren“. Welche Regel man dann ignoriert, erfährt der Anwender auch nicht. Hier ist ein zusätzlicher Klick auf „Erläutern“ nötig. Außerdem fehlt die eingebaute Hilfe. Ein Klick auf die „Hilfe“-Schaltfläche führt in die OpenOffice Hilfe, die einem für den Duden-Korrektor aber nicht weiterhilft. Die eigentliche Hilfe gibt es nur im PDF-Format. Sie lässt sich über einen Kick auf die Schaltfläche „Handbuch“ aufrufen.
Fazit: Alles in allem ist der Duden Korrektor 5 eine brauchbare Software, die eine deutliche Verbesserung gegenüber der Standard-Rechtschreibprüfung von OpenOffce darstellt. Ärgerlich ist allerdings, dass Duden für das Update erneut Geld verlangt, obwohl praktische keine neuen Funktionen hinzugekommen sind.
Infos: Ab OpenOffice.org 3.0.1 oder StarOffice 9.0 PU1. Aktuelles Java Runtime Environment (JRE) erforderlich.
Der Duden Korrektor 5 ist für Windows, Linux und Mac OS X verfügbar. Für jedes System muss eine eigene Lizenz erworben werden.
Preis: ab 19,95 Euro
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